Bestickter Ehrenschirm

Auftraggeber: Weltmuseum Wien

 

Der aus rostrotem Seidensatin gefertigte Ehrenschirm aus der Sammlung des Weltmuseums Wien wird in das 19. Jahrhundert datiert und zeigt umlaufend figürliche und landschaftliche Darstellungen, gestickt aus Seiden- und Metallfäden. Der untere Abschluss des Schirmes wird von einem geknüpften Netz gebildet in das Metallpailletten eingearbeitet sind. Alle konstruktiven Elemente des Schirms sind aus Bambus gefertigt.
Neben Verunreinigungen in Form von Flecken und Staubauflagen hat vor allem die Seide über die Zeit an Glanz und Elastizität verloren. So zeigt sich der Schirm mit großflächigen Fehlstellen, an denen die Kettfäden fast vollständig ausgefallen sind. Darüber hinaus sind Spannungen im Stickgrund abzulesen, die partiell zu kleineren Rissen geführt haben. Grund dafür ist die Ausführung der Stickerei auf dem vergleichsweise sehr dünnen Seidengewebe, ohne weitere Verstärkung. Farbliche Unterschiede im Stickgrund sind auf einen Lichtschaden zurückzuführen, die sich ebenfalls großflächig abzeichnen. Die Restaurierung des Ehrenschirmes umfasste neben einer genauen Dokumentation von Konstruktion, Aufbau und Materialanalysen eine mechanische Trockenreinigung mit Hilfe von Reinigungsschwämmen und eines Mikrosaugers, sowie die Stabilisierung des Stickgrundes. Diese erfolgte mittels eines eigens gefärbten Seidengewebes als Unterlagsstoff und Spannstichen. Besonders hervorzuheben ist, dass der Schirm in seiner überlieferten Form nicht dem ursprünglichen Erscheinungsbild entsprach. Eindeutige Hinweise hierfür waren verdeckte Stickereien, nicht nachvollziehbare Lichtschäden und eine historische Fotografie, mit Hilfe derer der originale Aufbau des Schirms nachvollzogen und rekonstruiert werden konnte.